Historisches Lehmhaus

Erbaut ca. 1830 (Herbst 2018 - Herbst 2020)

Das denkmalgeschützte Lehmhaus ist eines der wenigen erhaltenen Gebäude des historischen Lößniger Ortskerns. Trotz schwerwiegender Bauschäden wird das ca. 1830 errichtete Gebäude durch behutsame und fachgerechte Sanierung in das Ensemble der Freien Waldorfschule integriert.

Wie zahlreiche Gebäude in den der Stadt Leipzig früher vorgelagerten Dörfern ist es im Erdgeschoss in der sogenannten Lehmwellerbauweise errichtet. Bei dieser Bauweise wurde ein Gemisch aus örtlich geborgenem Lehm und Stroh mit der Mistgabel in der Flucht der Wand aufgeschichtet und dann mit einem speziellen Spaten präzise abgestochen. In dieser heute eigentümlich anmutenden Technik wurden aus dem Naturbaustoff Lehm bis zur Industrialisierung bis zu dreigeschossige tragende Wohn- und Wirtschaftsgebäude errichtet. Die Gebäude galten als dauerhaft und raumklimatisch viel angenehmer als solche aus Naturstein.

Wie jedes historische Gebäude wies auch das Lehmhaus erhebliche Alterungsspuren auf. Diese wurden präzise untersucht und die entsprechenden Sanierungsverfahren festgelegt. Durch Fachwissen, Fachhandwerker und die Selbsthilfe der Schüler und Eltern soll es für die nächsten Jahrzehnte ertüchtigt und zukunftsfähig gemacht werden.